Die Völker streiten. Kämpfen. Drohen. Schießen. Flüchten. Morden. Ich stehe still. Schaue dorthin, wo mein Grauen wächst und meine Angst will mein Herz füllen.Und dann fange ich an zu erzählen, von Paradiesgärten, die die Friedlichen schützen, von Löwen und Pudeln, die sich lieben, von Brüdern, die in der Not einander beistehen und von Frauen, die ihren Männern den Krieg verbieten. Wird uns das vor dem Krieg schützen? Nein. Aber es wird unser Herz davor schützen, zu vergessen, wie sich Frieden anfühlt, wie die Hoffnung aussieht und wie die Liebe unsere Herzen stark macht. Und wir beginnen ein neues Märchen gemeinsam zu erzählen: das Märchen von Völkern, die einander achten, von Freiheit und einem Miteinander, von einem Zueinander und der Liebe. Und unsere Herzen finden Ruhe. Öffnet eure Herzen, lasst die Gewissheit darin wohnen, dass alle Märchen wahr werden.
Heute erzähle ich euch ein jüdisches Märchen, das es auf den Punkt bringt. Im Krieg gibt es keine Sieger, denn es sind alle Verlierer.
Herr Sieg und Frau Niederlage
Was wird geschehen, wenn Sieg und Niederlage aufeinandertreffen? Wird es zu einem neuen Kampf kommen oder wendet sich das Schicksal in eine andere Richtung? Und überhaupt – was ist der „Sieg“ und was ist die „Niederlage“? Ist der Sieg nicht die Niederlage, weil es zu einem Sieg durch einen Kampf gekommen ist?
Wie auch immer du, ich und wir sehen es: diese Geschichte steht mit uns an der Wegkreuzung und wir müssen uns entscheiden, in welche Richtung wir gemeinsam weitergehen wollen.
Doch genug der Vorrede und Märchenfenster auf: für Stolz und Hochmut, Verzweiflung und Demut und am Ende die Klugheit.
Ihre und Eure Sabine
Sterntalergold
Euch hat das Märchenfenster gefallen? Dann sammelt die Märchen wie Sterntaler ein und gebt sie weiter. Und wenn ihr für das Erzähltheater Osnabrück Sterntaler sein wollt, dann lasst Sterntalerngold regnen. Wie ein Sterntalergoldregen geht? Das ist ganz einfach und steht auf der Märchenfenster-Seite
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